Veröffentlichungen   vom und zum ...

  

Ingenieurbüro für Holz und Bauwesen Holzhausen GmbH, Mölkauer Straße 78, 04288 Leipzig-Holzhausen, Fon 034297 45316  Fax 034297 45317 Internet  www.holz-bauwesen.de  Mail ingbuero (at) holz-bauwesen.de

 

Texte und bildliche Darstellungen dieser Homepage, welche durch Quellenangabe gekennzeichnet sind, unterliegen dem Copyright ihrer Autoren. Alle weiteren Texte und bildlichen Darstellungen dieser Homepage unterliegen dem Copyright des Ingenieurbüros für Holz und Bauwesen Holzhausen GmbH.

 

Bockwindmühle Holzhausen  

Bauzustandsgutachten, Planung der Instandsetzung, Erstellung Antrag auf denkmalschutzrechtliche Genehmigung, Erstellung Fördermittelantrag

durch Ingenieurbüro für Holz und Bauwesen Holzhausen GmbH

 

Staniok, H.

Blick ins Umland

Holzhausen macht sich stark für seine Mühle 

Ortsblatt Stötteritz / Probstheida. Stadtteilzeitung für Stötteritz und Probstheida Nr. 63, September 1998, Abschrift ergänzt durch ein Foto des Ingenieurbüros für Holz und Bauwesen Holzhausen GmbH

 

Die Alte Bockwindmühle (der älteste Mühlentyp in Europa) auf dem Zuckelhausener Steinberg gilt den Holzhausenern als Wahrzeichen ihrer Gemeinde. Dabei ist sie nicht einmal so hoch, wie der neue Funkturm der Telekom, dafür aber deutlich älter und viel schöner.

Und sie steht unter Denkmalschutz, obwohl die amtlichen Äußerungen zu diesem Fakt sich öfter einmal änderten. Nachdem der letzte Müller Helmut Dewitz den Betrieb der Windmühle 1950 einstellte - die daneben stehende Motormühle war auf Dauer entschieden rationeller - stellte der Rat des Kreises das Bauwerk 1958 unter Schutz. In den Sechzigern wollte davon keiner mehr etwas wissen. Doch spätestens seit 1983 hat es die Familie Dewitz schriftlich: Ihre Mühle ist ein Denkmal.

 

       Windmühle vor der Restaurierung

 

Das will nicht viel besagen, der Zahn der Zeit nagt trotzdem weiter. 1904 wurde die Mühle aus Dreiskau an der Gösel hergeholt und auf dem Steinberg aufgestellt. Über 46 Jahre war sie in Betrieb, seit Ende der 20er aber nur noch zum Schroten von Getreide. Bei Stillegung wurde ihr Innenleben ausgebaut, die Hülle geriet nach und nach in Verfall. Und zu DDR-Zeiten als Privatperson eine ganze Windmühle zu erhalten, war schier unmöglich, zur wenig Geld und vor allem kein Material !

Luise Dewitz, die letzte Müllersfrau, erinnert sich noch lebhaft an die wechselhaften Zeiten der Windmüllerei. Von Kindesbeinen an war sie mit der Mühle vertraut. Sie erkundete das hölzerne Ungetüm bis in die kleinste Ecke. Und bestimmte Aufgaben hatte die Müllerstochter auch zu erledigen. "Oft habe ich meinem Vater das Frühstück hochgebracht", erinnert sie sich. Und die Säcke mit dem zu mahlenden Getreide mussten in der Mühle auf den Boden hochgezogen werden. Luises Aufgabe war es, die Säcke anzuketten. "Das musste flink gehen. Da passierte es, dass ab zu einer wieder runterkam." Wenn dann eine Fuhre erledigt war, klapperte sie die Bauern ab. "Schönen Gruß von meinem Vater, der Schrot ist fertig !"

Leicht konnte man das Handwerk des Windmüllers nicht nennen. Die Arbeit richtete sich danach, ob es Wind gab oder nicht, ob er stark genug blies oder gerade so ausreichte, das Mühlrad in der niedrigsten Geschwindigkeit zum Mahlen zu bringen. "Die Mühle drehte sich dann nur ganz langsam und nichts wurde fertig. Dafür wurde bei richtigem Wind schon mal die Nacht durchgearbeitet."

Das ganze Jahr über musste jemand bei der Mühle sein, um sie, wenn nötig, "in den Wind zu drehen". Und kündigte sich Sturm an, waren Vorkehrungen zu treffen, damit sie nicht in Einzelteile zerlegt wurde, wie es der Vorgängerin der jetzigen Holzhausener Mühle im Jahre 1902 erging.

"Nostalgie ist ja ganz schön" meint Luise Dewitz, "aber das richtige Leben war hart. 1932 wurde wenigstens ein Dieselmotor für die windschwachen Zeiten eingebaut. Das war schon eine Erleichterung".

Familie Dewitz will die alte Mühle als Holzhausener Wahrzeichen erhalten. Zur Wiederherstellung ihres Äußeres hat sie schon vieles selbst bewerkstelligt. Mittlerweise sind Holzgehäuse und Schindeldach erneuert, nicht denkmalgerechte Umbauungen entfernt. Doch für die Familie allein ist die Aufgabe zu groß und zu teuer.

Holzhausener Bürger haben bereits für "ihre Mühle" gespendet. Insbesondere der Heimatverein Holzhausen engagiert sich für Erhalt und Wiederaufbau. Flügelkreuz, Sterz und Treppe müssen dringend erneuert werden. Um den Mühlen-"Hohlkörper" wieder zu füllen, wird über den Wiedereinbau eines Mahlwerks nachgedacht, zur Zeit wohl eher geträumt. Großen Anteil bei der Planung und Betreuung der Restaurierung hat Dr. Kurt Geier vom Ingenieurbüro für Holz und Bauwesen Holzhausen GmbH. Dort kann man auch Näheres erfahren.

 

20120908                    Zurück zu Veröffentlichungen 

 

Staniok, H.: Blick ins Umland. Holzhausen macht sich stark für seine Mühle. Ortsblatt Stötteritz / Probstheida. Stadtteilzeitung für Stötteritz und Probstheida Nr. 63, September 1998  Indexierung: Denkmal Denkmalpflege Denkmalschutz Homepage Internet Mühle Sachsen Windmühle; Freistaat Sachsen; Land Sachsen; pu980901 20110405; Zur Homepage www.holz-bauwesen.de

 

30082006-25122006 1812006-04012007 16022007-20022007 17022007-25022007 29042007-21052007 25052007-15062007 11072007-30072007 29112007 20100719 20110113 20120729